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ag_eulen:tagungen:bericht_ueber_die_35._jahrestagung_der_ag_eulen [2020/03/26 21:03]
frenzel Datei wurde durch odt2dw-Plugin erzeugtBericht über die 35 Jahrestagung der AG Eulen in Bad Blankenburg.odt
ag_eulen:tagungen:bericht_ueber_die_35._jahrestagung_der_ag_eulen [2020/05/10 00:53] (aktuell)
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-Bericht über die 35. Jahrestagung der AG Eulen 2019 in Bad Blankenburg 
  
 Die 35. Jahrestagung der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen e.V.“ (AG Eulen) fand dieses Mal vom 06.-08. September 2019 in Bad Blankenburg in Thüringen statt. Für die Organisation und Planung vor Ort danken wir sehr herzlich Dr. Jochen Wiesner und Wilhelm Meyer. Im Mittelpunkt der Fachtagung der AG Eulen standen Eulenforschung und Eulenschutz mit Schwerpunkt der waldbewohnenden Eulenarten. Insbesondere der Habichtskauz stand mit vier Vorträgen diesmal im besonderen Interesse der jährlichen Tagung der AG Eulen. Neben den Vorträgen aus Deutschland ergänzten Referentinnen und Referenten aus Österreich und der Ukraine die Jahrestagung. Insgesamt konnte der Vorstand der AG Eulen rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen, die eine mehr oder weniger weite Anreise hinter sich hatten. Die 35. Jahrestagung der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen e.V.“ (AG Eulen) fand dieses Mal vom 06.-08. September 2019 in Bad Blankenburg in Thüringen statt. Für die Organisation und Planung vor Ort danken wir sehr herzlich Dr. Jochen Wiesner und Wilhelm Meyer. Im Mittelpunkt der Fachtagung der AG Eulen standen Eulenforschung und Eulenschutz mit Schwerpunkt der waldbewohnenden Eulenarten. Insbesondere der Habichtskauz stand mit vier Vorträgen diesmal im besonderen Interesse der jährlichen Tagung der AG Eulen. Neben den Vorträgen aus Deutschland ergänzten Referentinnen und Referenten aus Österreich und der Ukraine die Jahrestagung. Insgesamt konnte der Vorstand der AG Eulen rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen, die eine mehr oder weniger weite Anreise hinter sich hatten.
  
-Das Tagungsprogramm fing mit einem Abendvortrag von Gerhard Brodowski aus Hamburg an. Der Referent beschäftigt sich in seiner Freizeit mit der Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen,​ mit der Beobachtung der Vogelwelt und vor allem mit der Naturfotografie. Auf seiner ​Internetseite sind seine hoch interessanten Aufnahmen ausgestellt. +Das Tagungsprogramm fing mit einem Abendvortrag von Gerhard Brodowski aus Hamburg an. Der Referent beschäftigt sich in seiner Freizeit mit der Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen,​ mit der Beobachtung der Vogelwelt und vor allem mit der Naturfotografie. Auf seiner [[http://​www.brodowski-fotografie.de|www.brodowski-fotografie.de|Internetseite]] sind seine hoch interessanten Aufnahmen ausgestellt.
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-[[http://​www.brodowski-fotografie.de|www.brodowski-fotografie.de]]+
  
 Der beeindruckende Vortrag über seine Verhaltensstudien an Greifvögeln und Eulen kam beim Fachpublikum gut an und wurde mit anhaltendem Applaus honoriert. Der beeindruckende Vortrag über seine Verhaltensstudien an Greifvögeln und Eulen kam beim Fachpublikum gut an und wurde mit anhaltendem Applaus honoriert.
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 Die ersten vier Vorträge behandelten das Thema Habichtskauz-Wiederansiedlung in Österreich und Bayern. Als erster Referent berichtete Johannes Bradtka aus Erbendorf über das Habichtskauz-Projekt in Nordbayern, welches den Naturpark Steinwald, den Hessenreuter Wald und das südliche Fichtelgebirge umfasst. Hauptziel des Projektes ist, eine selbsttragende Population zu etablieren. In den Jahren 2017 bis 2019 wurden insgesamt 18 junge Habichtskäuze ausgewildert. Bisher konnte ein Habichtskauz-Revier bestätigt werden. Die ersten vier Vorträge behandelten das Thema Habichtskauz-Wiederansiedlung in Österreich und Bayern. Als erster Referent berichtete Johannes Bradtka aus Erbendorf über das Habichtskauz-Projekt in Nordbayern, welches den Naturpark Steinwald, den Hessenreuter Wald und das südliche Fichtelgebirge umfasst. Hauptziel des Projektes ist, eine selbsttragende Population zu etablieren. In den Jahren 2017 bis 2019 wurden insgesamt 18 junge Habichtskäuze ausgewildert. Bisher konnte ein Habichtskauz-Revier bestätigt werden.
  
-Der nächste Referent, Dr. Richard Zink aus Wien, berichtete über die Erfahrungen von 10 Jahren Habichtskauz-Wiederansiedlung in Österreich. Im Jahre 2007 startete das Projekt zur Wiederansiedlung des Habichtskauzes entlang der Alpennordseite. Ziel ist es, die Populationslücke zwischen den aktuellen Vorkommen nördlich und südlich von Österreich zu schließen. Bis einschließlich 2018 wurden 332 Vögel freigelassen,​ davon 180 im Biosphärenpark Wienerwald und 152 im Wildnisgebiet Dürrenstein. Der Nachweis der ersten Brut gelang im Jahr 2011, nur zwei Jahre nach Beginn der Wiederansiedlung. Insgesamt gibt es gegenwärtig rund 30 Reviere. Im bisher besten Brutjahr 2019 konnten 21 aktive Brutpaare nachgewiesen werden. Somit ist das Projekt bisher auf einem guten Wege.+Der nächste Referent, Dr. Richard Zink aus Wien, berichtete über die Erfahrungen von 10 Jahren ​[[http://​www.habichtskauz.at|Habichtskauz-Wiederansiedlung in Österreich]]. Im Jahre 2007 startete das Projekt zur Wiederansiedlung des Habichtskauzes entlang der Alpennordseite. Ziel ist es, die Populationslücke zwischen den aktuellen Vorkommen nördlich und südlich von Österreich zu schließen. Bis einschließlich 2018 wurden 332 Vögel freigelassen,​ davon 180 im Biosphärenpark Wienerwald und 152 im Wildnisgebiet Dürrenstein. Der Nachweis der ersten Brut gelang im Jahr 2011, nur zwei Jahre nach Beginn der Wiederansiedlung. Insgesamt gibt es gegenwärtig rund 30 Reviere. Im bisher besten Brutjahr 2019 konnten 21 aktive Brutpaare nachgewiesen werden. Somit ist das Projekt bisher auf einem guten Wege.
  
-[[http://​www.habichtskauz.at|www.habichtskauz.at]] +Nach der Kaffeepause folgte der Vortrag von Frau Dr. Ingrid Kohl mit den Co-Referenten Dr. Christoph Leditzning und Franz Aigner aus Scheibbs in Österreich mit dem Thema „10 Jahre Habichtskauz-Wiederansiedlung um das Wildnisgebiet Dürrenstein“ in Österreich. Von 2009 bis 2018 wurden im [[http://​www.wildnisgebiet.at|Wildnisgebiet Dürrenstein]] 154 junge Habichtskäuze mit Sendern versehen und freigelassen. Dismigrationsdistanzen von ca. 150 km, Überlebensraten von etwa 75% im ersten Jahr nach der Freilassung und verschiedene Todesursachen (z.B. Prädation durch den Steinadler) wurden erfasst.
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-Nach der Kaffeepause folgte der Vortrag von Frau Dr. Ingrid Kohl mit den Co-Referenten Dr. Christoph Leditzning und Franz Aigner aus Scheibbs in Österreich mit dem Thema „10 Jahre Habichtskauz-Wiederansiedlung um das Wildnisgebiet Dürrenstein“ in Österreich. Von 2009 bis 2018 wurden im Wildnisgebiet Dürrenstein 154 junge Habichtskäuze mit Sendern versehen und freigelassen. Dismigrationsdistanzen von ca. 150 km, Überlebensraten von etwa 75% im ersten Jahr nach der Freilassung und verschiedene Todesursachen (z.B. Prädation durch den Steinadler) wurden erfasst. +
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-[[http://​www.wildnisgebiet.at|www.wildnisgebiet.at]]+
  
 Ein weiterer Vortrag über das (Klein)Eulen-Monitoring im Wildnisgebiet Dürrenstein,​ Österreich (IUCN Kategorie I, UNESCO Weltnaturerbe) in Kooperation mit Thomas Hochebner, Claudia Schütz und Gerhard Rotheneder von der Schutzgebietsverwaltung in Scheibbs, wurde ebenfalls von Dr. Ingrid Kohl gehalten. Ein weiterer Vortrag über das (Klein)Eulen-Monitoring im Wildnisgebiet Dürrenstein,​ Österreich (IUCN Kategorie I, UNESCO Weltnaturerbe) in Kooperation mit Thomas Hochebner, Claudia Schütz und Gerhard Rotheneder von der Schutzgebietsverwaltung in Scheibbs, wurde ebenfalls von Dr. Ingrid Kohl gehalten.
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 Danach gab es eine weitere Premiere auf der Jahrestagung. Der Referent Jonathan Haw aus Johannesburg (Südafrika) musste aus privaten Gründen seine Teilnahme absagen. Dafür organisierte Frau Dr. Kohl eine Skype-Verbindung nach Südafrika. Herr Haw berichtete über den Eulenschutz und Bildungsarbeit in Südafrika und über die Erfolge von 20 Jahren Township Owl Project (owlproject.org). Das Owlproject.org bewegte viel für den Eulenschutz,​ insbesondere auf der sozialen und gesellschaftlichen Ebene. Es genießt internationale Anerkennung und kooperiert mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein. Danach gab es eine weitere Premiere auf der Jahrestagung. Der Referent Jonathan Haw aus Johannesburg (Südafrika) musste aus privaten Gründen seine Teilnahme absagen. Dafür organisierte Frau Dr. Kohl eine Skype-Verbindung nach Südafrika. Herr Haw berichtete über den Eulenschutz und Bildungsarbeit in Südafrika und über die Erfolge von 20 Jahren Township Owl Project (owlproject.org). Das Owlproject.org bewegte viel für den Eulenschutz,​ insbesondere auf der sozialen und gesellschaftlichen Ebene. Es genießt internationale Anerkennung und kooperiert mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein.
  
-In den Pausen und besonders nach dem letzten Vortragsblock hatten die Tagungsteilnehmerinnen und –teilnehmer Gelegenheit,​ sich die im Foyer ausgestellten Eulenbilder anzuschauen und zu bewerten. Am Fotowettbewerb beteiligten sich 27 Fotografen mit 73 Fotos. Als Siegerbild wurde das Foto von Stefan Schawo „Steinkauz mit Buntspecht“ ausgewählt. Die fünf bestplatzierten Fotos können auf der Homepage der AG Eulen - [[http://​www.ageulen.de|www.ageulen.de]] – angeschaut werden. Herzlichen Dank allen, die sich am Wettbewerb beteiligt haben bzw. allen, die eine Bewertung der Bilder vorgenommen haben.+In den Pausen und besonders nach dem letzten Vortragsblock hatten die Tagungsteilnehmerinnen und –teilnehmer Gelegenheit,​ sich die im Foyer ausgestellten Eulenbilder anzuschauen und zu bewerten. Am Fotowettbewerb beteiligten sich 27 Fotografen mit 73 Fotos. Als Siegerbild wurde das Foto von Stefan Schawo „Steinkauz mit Buntspecht“ ausgewählt. Die fünf bestplatzierten Fotos können auf der Homepage der [[https://​www.ageulen.de/​doku.php?​id=eulen_menschen#​fotowettbewerb_bei_der_jahrestagung_der_ag_eulen_in_bad_blankenburg_2019|AG Eulen]] – angeschaut werden. Herzlichen Dank allen, die sich am Wettbewerb beteiligt haben bzw. allen, die eine Bewertung der Bilder vorgenommen haben.
  
-Ergänzend wurde im Foyer das Poster von Dr. Christian Harms ausgestellt zum Thema: Was bedeutet die Elektrifizierung der Kaiserstuhlbahn für den Uhu //Bubo bubo//?+Ergänzend wurde im Foyer das Poster von  ​[[http://​www.researchgate.net/​profile/​Christian_Harms2/​research|Dr. Christian Harms]] ausgestellt zum Thema: Was bedeutet die Elektrifizierung der Kaiserstuhlbahn für den Uhu //Bubo bubo//?
  
 Ein weiteres Poster von Dr. Christian Harms, Josef Hipp und Siegfried Hilfinger behandelt die Konkurrenz von Gänsesäger //Mergus merganser// und Uhu //Bubo bubo// um eine Bruthöhle am Kaiserstuhl – Die Auseinandersetzungen 2018 und 2019 im Vergleich. Ein weiteres Poster von Dr. Christian Harms, Josef Hipp und Siegfried Hilfinger behandelt die Konkurrenz von Gänsesäger //Mergus merganser// und Uhu //Bubo bubo// um eine Bruthöhle am Kaiserstuhl – Die Auseinandersetzungen 2018 und 2019 im Vergleich.
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-Info: [[http://​www.researchgate.net/​profile/​Christian_Harms2/​research|www.researchgate.net/​profile/​Christian_Harms2/​research]] 
  
 Am Samstagabend fand die jährliche Mitgliederversammlung (MV) satt. Verlauf und Ergebnisse sind in diesem Heft publiziert. Am Samstagabend fand die jährliche Mitgliederversammlung (MV) satt. Verlauf und Ergebnisse sind in diesem Heft publiziert.
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 Zum Abschluss der Tagung fand am Sonntagvormittag bei gutem Wetter in der näheren Umgebung von Bad Blankenburg eine Exkursion statt. Die Führung übernahmen Dr. Jochen Wiesner und Wilhelm Meyer, die uns in einer Muschelkalklandschaft Lebensräume von Schwarzspecht,​ Rauhfußkauz und Sperlingskauz zeigten. Ihnen beiden danke ich sehr herzlich für die fachlich hervorragende und eindrucksvolle Exkursionsführung. Alle Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer fuhren dann zufrieden mit vielen neuen Eindrücken nach Hause. Zum Abschluss der Tagung fand am Sonntagvormittag bei gutem Wetter in der näheren Umgebung von Bad Blankenburg eine Exkursion statt. Die Führung übernahmen Dr. Jochen Wiesner und Wilhelm Meyer, die uns in einer Muschelkalklandschaft Lebensräume von Schwarzspecht,​ Rauhfußkauz und Sperlingskauz zeigten. Ihnen beiden danke ich sehr herzlich für die fachlich hervorragende und eindrucksvolle Exkursionsführung. Alle Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer fuhren dann zufrieden mit vielen neuen Eindrücken nach Hause.
  
-Die nächste Jahrestagung der AG Eulen wird vom 23. bis 25. Oktober 2020 in Münster (Westfalen) stattfinden. Der Vorstand und Beirat der AG Eulen freut sich, viele Eulenfreunde und Mitglieder der AG Eulen auf der nächsten Jahrestagung 2020 in Nordrhein-Westfalen begrüßen zu dürfen. Bleiben Sie gesund und haben Sie weiterhin viel Freude an der Beobachtung der heimischen Eulenwelt. ​//Michael M. Jöbges//+Die nächste Jahrestagung der AG Eulen wird vom 23. bis 25. Oktober 2020 in Münster (Westfalen) stattfinden. Der Vorstand und Beirat der AG Eulen freut sich, viele Eulenfreunde und Mitglieder der AG Eulen auf der nächsten Jahrestagung 2020 in Nordrhein-Westfalen begrüßen zu dürfen. Bleiben Sie gesund und haben Sie weiterhin viel Freude an der Beobachtung der heimischen Eulenwelt.
  
 +Michael M. Jöbges
  
  
 +[{{:​ag_eulen:​tagungen:​dsc_8385-630.jpg|Die Tagungsteilnehmer}}]
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