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euleninfos:eulenarten:bartkauz

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euleninfos:eulenarten:bartkauz [2021/12/06 20:42]
ppeterman [Schutzmaßnahmen]
euleninfos:eulenarten:bartkauz [2021/12/06 21:55] (aktuell)
ppeterman
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 Der Bartkauz wird mit 62-70 cm lediglich von Schneeeule und Uhu an Größe übertroffen. Sehr auffällig ist der große runde Kopf mit nahezu scheibenförmigem Gesichtsschleier. Dieser zeigt feine Linien in konzentrischen Ringen. Die gelben Augen sind im Vergleich zu den Geschwisterarten Wald- und Habichtskauz erstaunlich klein. Beiderseits des gelben Schnabels fallen die buschigen, weißlichen Vibrissen auf. Bei Erregung zeigt der Kauz zwei weiße, halbmondförmige Federpartien am unteren Schleierrand, ​ die von einem breiten, satt-schwarzen „Bart“ getrennt sind. (Von diesem scheinbaren „Kinnbart“ leitet sich der deutsche Artname ab). Das besonders lockere Gefieder ist an Ober- wie Unterseite überwiegend von grauer Farbe, mit feinen Querlinien, ergänzt durch dunkle Fleckung am Rücken und derbe Längsstreifung an Brust und Bauch. Dank eines relativ geringen Gewichts (0,9-1,2 kg), den langen Flügeln (Spannweite 140 cm) und den sehr langen, weichen Schwanzfedern,​ gelingt dem Bartkauz ein lautloses Schweben, bei gleichzeitig raschem Reaktionsvermögen und hoher Wendigkeit. – Jungkäuze im Ästlingsstadium bilden ein russschwarzes,​ wollig-dichtes Mesoptil aus, in dem sowohl der Schleier als auch die weißen Gesichts-Abzeichen nur marginal ausgeprägt sind. Der Bartkauz wird mit 62-70 cm lediglich von Schneeeule und Uhu an Größe übertroffen. Sehr auffällig ist der große runde Kopf mit nahezu scheibenförmigem Gesichtsschleier. Dieser zeigt feine Linien in konzentrischen Ringen. Die gelben Augen sind im Vergleich zu den Geschwisterarten Wald- und Habichtskauz erstaunlich klein. Beiderseits des gelben Schnabels fallen die buschigen, weißlichen Vibrissen auf. Bei Erregung zeigt der Kauz zwei weiße, halbmondförmige Federpartien am unteren Schleierrand, ​ die von einem breiten, satt-schwarzen „Bart“ getrennt sind. (Von diesem scheinbaren „Kinnbart“ leitet sich der deutsche Artname ab). Das besonders lockere Gefieder ist an Ober- wie Unterseite überwiegend von grauer Farbe, mit feinen Querlinien, ergänzt durch dunkle Fleckung am Rücken und derbe Längsstreifung an Brust und Bauch. Dank eines relativ geringen Gewichts (0,9-1,2 kg), den langen Flügeln (Spannweite 140 cm) und den sehr langen, weichen Schwanzfedern,​ gelingt dem Bartkauz ein lautloses Schweben, bei gleichzeitig raschem Reaktionsvermögen und hoher Wendigkeit. – Jungkäuze im Ästlingsstadium bilden ein russschwarzes,​ wollig-dichtes Mesoptil aus, in dem sowohl der Schleier als auch die weißen Gesichts-Abzeichen nur marginal ausgeprägt sind.
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-===== Fortpflanzung ===== 
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-@bild(right,​ "​(:​euleninfos:​eulenarten:​e3251a39ab.jpg,​ Bartkauz (Weibchen\\) mit Jungen im Nest)"​)@ 
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-Soweit die Männchen im Brutgebiet überwintern,​ inspizieren sie geeignete Brutplätze bereits zur Herbstbalz im November. Frühjahrsbalz mit dumpf-muhenden Reviergesängen ab Mitte Februar, bei meist noch winterlichen Verhältnissen. Bartkäuze bilden eine monogame „Saisonehe“. Nistplatzdemonstrationen mit anhaltenden Rufserien und scharrendem Mulden im Nest; mitunter auch Flügelklatschen während engen Umkreisens des Nistplatzes. Bei Beuteübergaben,​ Kopula und anderen erregenden Partnerkontakten werden die weißen „Halbmonde“ beiderseits des schwarzen „Kinnbarts“ signalhaft präsentiert. 
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-Legebeginn frühestens Ende März, meist Mitte bis Ende April. Im Abstand von 1-3 Tagen legt das Weibchen 4-5 weiße Eier (maximal 7), die ab erst-gelegtem Ei vom Weibchen allein bebrütet werden. Nach etwa 28-30 Tagen Bebrütung schlüpfen die Jungen in mehrtägigem Abstand, entsprechende Altersunterschiede der Nestlinge innerhalb einer Brut. Die Jungen verlassen den Horst im Alter von etwa drei bis vier Wochen, noch flugunfähig,​ doch vermögen sie geschickt in sichere Baumhöhen zu klettern. Die Ästlinge sind durch ein wollig-dichtes Mesoptil besonders gut vor Kälte und Wind geschützt. Ihre volle Flugfähigkeit erreichen sie mit etwa 8 Wochen, werden aber noch wenigstens weitere 12 Wochen von den Altvögeln mit Beute versorgt, teilweise sogar noch bis in den Herbstbeginn. 
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 ===== Lebensraum ===== ===== Lebensraum =====
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 Bemerkenswert ist das hoch entwickelte Gehör der Bartkäuze, das eine exakte Lokalisierung der Beute selbst unter der Schneedecke ermöglicht. Dabei stürzen die Käuze kopf voran in den Schnee, so dass sie mitunter darin gänzlich eintauchen! Bemerkenswert ist das hoch entwickelte Gehör der Bartkäuze, das eine exakte Lokalisierung der Beute selbst unter der Schneedecke ermöglicht. Dabei stürzen die Käuze kopf voran in den Schnee, so dass sie mitunter darin gänzlich eintauchen!
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 +===== Fortpflanzung =====
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 +@bild(right,​ "​(:​euleninfos:​eulenarten:​e3251a39ab.jpg,​ Bartkauz (Weibchen\\) mit Jungen im Nest)"​)@
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 +Soweit die Männchen im Brutgebiet überwintern,​ inspizieren sie geeignete Brutplätze bereits zur Herbstbalz im November. Frühjahrsbalz mit dumpf-muhenden Reviergesängen ab Mitte Februar, bei meist noch winterlichen Verhältnissen. Bartkäuze bilden eine monogame „Saisonehe“. Nistplatzdemonstrationen mit anhaltenden Rufserien und scharrendem Mulden im Nest; mitunter auch Flügelklatschen während engen Umkreisens des Nistplatzes. Bei Beuteübergaben,​ Kopula und anderen erregenden Partnerkontakten werden die weißen „Halbmonde“ beiderseits des schwarzen „Kinnbarts“ signalhaft präsentiert.
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 +Legebeginn frühestens Ende März, meist Mitte bis Ende April. Im Abstand von 1-3 Tagen legt das Weibchen 4-5 weiße Eier (maximal 7), die ab erst-gelegtem Ei vom Weibchen allein bebrütet werden. Nach etwa 28-30 Tagen Bebrütung schlüpfen die Jungen in mehrtägigem Abstand, entsprechende Altersunterschiede der Nestlinge innerhalb einer Brut. Die Jungen verlassen den Horst im Alter von etwa drei bis vier Wochen, noch flugunfähig,​ doch vermögen sie geschickt in sichere Baumhöhen zu klettern. Die Ästlinge sind durch ein wollig-dichtes Mesoptil besonders gut vor Kälte und Wind geschützt. Ihre volle Flugfähigkeit erreichen sie mit etwa 8 Wochen, werden aber noch wenigstens weitere 12 Wochen von den Altvögeln mit Beute versorgt, teilweise sogar noch bis in den Herbstbeginn.
  
  
euleninfos/eulenarten/bartkauz.txt · Zuletzt geändert: 2021/12/06 21:55 von ppeterman