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euleninfos:eulenarten:waldkauz

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euleninfos:eulenarten:waldkauz [2021/12/06 19:57]
ppeterman [Waldkauz]
euleninfos:eulenarten:waldkauz [2021/12/06 21:44] (aktuell)
ppeterman [Bestandsentwicklung und Gefährdung]
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 Waldkäuze grenzen Ganzjahres-Reviere ab. Der hohl kullernde bis heulende Gesang des Männchens ist bereits zum Herbstbeginn zu hören. Am Höhepunkt kommen noch grell-krächzende Strophen des Herbstgesangs und schrille kiuwitt-Laute dazu, so dass die Herbstbalz besonders lautstark ist. Im Frühjahr trägt der auffällige Reviergesang des Männchens über große Distanzen; das dumpfe Kollern zur Nistplatzdemonstration ist hingegen nur in Nestnähe zu hören. Waldkäuze grenzen Ganzjahres-Reviere ab. Der hohl kullernde bis heulende Gesang des Männchens ist bereits zum Herbstbeginn zu hören. Am Höhepunkt kommen noch grell-krächzende Strophen des Herbstgesangs und schrille kiuwitt-Laute dazu, so dass die Herbstbalz besonders lautstark ist. Im Frühjahr trägt der auffällige Reviergesang des Männchens über große Distanzen; das dumpfe Kollern zur Nistplatzdemonstration ist hingegen nur in Nestnähe zu hören.
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 Waldkäuze leben monogam, typischerweise in Dauerehe bei hoher Ortskonstanz. Je nach Beuteversorgung und Witterung fällt der Legebeginn auf frühestens Anfang bis Mitte Februar, meist aber Anfang bis Mitte März. Das Weibchen legt 2-4 weiße Eier (selten 7-8) in zwei- bis dreitägigem Abstand. Es setzt mit Ablage des 2. oder 3. Eies mit der Bebrütung ein, die etwa 28-29 Tage dauert. Nach dem Schlupf der Jungen hudert das Weibchen etwa bis Ende der 2. Nestlingswoche,​ bewacht in Folge den Nestbereich und beteiligt sich zunehmend an der Jagd. Noch flugunfähig springen die Jungkäuze im Alter von 30-35 Tagen vom Nistplatz ab, hocken dann oft - scheinbar verlassen – auf dem Waldboden, ehe sie auf einen sicheren Sitzplatz in höherem Geäst klettern. Sie verbleiben noch einige Wochen im näheren Umkreis zum Brutplatz. Ab 90.-100. Lebenstag beherrschen sie sicheres Fliegen und eigenständiges Beuteschlagen. Waldkäuze leben monogam, typischerweise in Dauerehe bei hoher Ortskonstanz. Je nach Beuteversorgung und Witterung fällt der Legebeginn auf frühestens Anfang bis Mitte Februar, meist aber Anfang bis Mitte März. Das Weibchen legt 2-4 weiße Eier (selten 7-8) in zwei- bis dreitägigem Abstand. Es setzt mit Ablage des 2. oder 3. Eies mit der Bebrütung ein, die etwa 28-29 Tage dauert. Nach dem Schlupf der Jungen hudert das Weibchen etwa bis Ende der 2. Nestlingswoche,​ bewacht in Folge den Nestbereich und beteiligt sich zunehmend an der Jagd. Noch flugunfähig springen die Jungkäuze im Alter von 30-35 Tagen vom Nistplatz ab, hocken dann oft - scheinbar verlassen – auf dem Waldboden, ehe sie auf einen sicheren Sitzplatz in höherem Geäst klettern. Sie verbleiben noch einige Wochen im näheren Umkreis zum Brutplatz. Ab 90.-100. Lebenstag beherrschen sie sicheres Fliegen und eigenständiges Beuteschlagen.
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 ===== Bestandsentwicklung und Gefährdung ===== ===== Bestandsentwicklung und Gefährdung =====
  
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 Mit aktuell rund 700.000 geschätzten Paaren ist der Waldkauz in Europa ganz sicher nicht gefährdet. Nichtsdestoweniger zeigt das Langzeit-Monitoring bei dieser Eulenart einen schleichenden Rückgang, der wohl vor allem auf zunehmende Verluste an höhlenreichen Uraltbäumen zurückzuführen ist (z. B. im Rahmen von Verkehrssicherungs-Maßnahmen bei Alleen, Dorfbäumen,​ in Friedhöfen und Parks), wohl aber auch auf eine Umwandlung artenreicher Laubmischwälder in Nadelholzforste. Neben der Qualitätsminderung der Lebensräume durch Verlust an geeigneten Brutplätzen sowie günstigen Jagdgebieten kommen regelmäßig Verluste an Freileitungen wie auch an Straßen und Bahnstrecken zum Tragen; etliche Käuze verunglücken auch in Kaminen, Lüftungsschächten oder offenen Wassertonnen. Mit aktuell rund 700.000 geschätzten Paaren ist der Waldkauz in Europa ganz sicher nicht gefährdet. Nichtsdestoweniger zeigt das Langzeit-Monitoring bei dieser Eulenart einen schleichenden Rückgang, der wohl vor allem auf zunehmende Verluste an höhlenreichen Uraltbäumen zurückzuführen ist (z. B. im Rahmen von Verkehrssicherungs-Maßnahmen bei Alleen, Dorfbäumen,​ in Friedhöfen und Parks), wohl aber auch auf eine Umwandlung artenreicher Laubmischwälder in Nadelholzforste. Neben der Qualitätsminderung der Lebensräume durch Verlust an geeigneten Brutplätzen sowie günstigen Jagdgebieten kommen regelmäßig Verluste an Freileitungen wie auch an Straßen und Bahnstrecken zum Tragen; etliche Käuze verunglücken auch in Kaminen, Lüftungsschächten oder offenen Wassertonnen.
euleninfos/eulenarten/waldkauz.1638817050.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/12/06 19:57 von ppeterman